Unberührtes Segelidyll – Mallorca

Produziert für: DAS GRUNDBLATT 07/2007

Es gibt kaum etwas Schöneres für Segler, als vor der gecharterten Yacht zu stehen, das Meer zu riechen und den Seewind auf der Haut zu spüren. Für Daniel Dinter, der mit seinen Kollegen vor Mallorca segelte, ist dieser Moment einfach wundervoll. Ein faszinierendes Ziel sind die Islas de Cabrera. Diese ursprüngliche Inselgruppe liegt rund fünf Seemeilen vom südlichsten Punkt Mallorcas entfernt. Es gibt einige Besonderheiten zu beachten, denn die Inselgruppe steht unter Naturschutz und darf nur von 50 Segelyachten zugleich befahren werden. Deshalb muss man bei der Nationalparkverwaltung rechtzeitig die Erlaubnis beantragen. Nur die Hafenbucht Es Port und, aber nur tagsüber, die Bucht Cala Es Burri dürfen befahren werden.

Die 50 glücklichen Skipper, die in Es Port einlaufen und über Nacht bleiben, dürfen keinen Anker werfen. Zu wertvoll sind die Naturschätze des Meeresbodens, denn bis 1986 war Cabrera Militärisches Sperrgebiet, so dass sich dort sogar Tiere und Pflanzen heimisch fühlen, die es nirgendwo anders gibt. Statt zu ankern, vertäuen die Skipper die Yachten an Bojen, um dann den Landgang auf der kargen Insel zu genießen.

Auf grünem Gestänge liegen die Bastmatten als Sonnenschutz über der Veranda der Kantine, auf der sich am Abend die Segler treffen. Ein zweites Ziel auf Cabrera ist das Kastell, von dem aus man einen unvergesslichen Überblick über Es Port hat. Wer von hier aus über die felsigen Hänge der Insel hinweg auf seine Segelyacht blickt, die sanft schaukelnd im klaren Wasser liegt, hat das Gefühl angekommen zu sein. Morgens schweift der Blick wehmütig zurück. Doch es hilft nichts, die Erlaubnis gilt nur bis zum nächsten Morgen, dann dürfen 50 andere Skipper Cabrera genießen.

Wer jetzt fürchtet, auf die im Sommer sehr stark angelaufenen und oft unangemessen teuren Häfen Mallorcas angewiesen zu sein und seine Landgänge mit Hopfen und Malz frönenden Landsleuten verbringen zu müssen, sei beruhigt. Im Südosten der Insel liegen traumschöne Buchten, die Calas der Insel. Manche dieser Buchten liegen so versteckt, dass die Crew für GPS-Unterstützung dankbar ist. Andere können nur vom Wasser aus erreicht werden. Die Chancen auf ruhige Zeiten stehen also besonders im Süden der Ostküste sehr gut.

Auch wem die Arbeit nur wenige Tage für einen Segeltörn lässt, der wird an der Ostküste Mallorcas trotzdem viel erleben können, denn die Buchten liegen dicht an dicht und vermitteln mit ihren individuellen Charakteren ganz unterschiedliche Eindrücke. Da kommt manch einer auf den Geschmack und möchte die ganze Insel umrunden: „Wenn man in einer Woche um die Insel fahren möchte, geht das nicht ohne Nachtfahrt“, sagt Daniel Dinter, „denn bis am Morgen alles aufklariert ist, dauert es schon eine Weile und man segelt oft erst spät los. Und am Abend sollte man sich besser rechtzeitig nach einem Liegeplatz umsehen. Da schafft man dann nicht allzu viele Seemeilen.“

Wenn Sie weitere Arbeitsproben lesen möchten, senden Sie mir gern eine E-Mail.