Ohne die Anführungszeichen kommen wir beim Schreiben und Texten nicht aus. Auch nicht in Werbetexten. Aber wie setzt man sie richtig?
Anführungszeichen – so geht´s
Direkte Rede – also wörtlich wiedergegebene Äußerungen und Gedanken – und Zitate – wörtlich wiedergegebene Textstellen – werden in Anführungszeichen gesetzt.
Wird die direkte Rede oder das Zitat unterbrochen, setzt man die Teile in An- und Abführungszeichen.
„Du lieber Himmel!“, rief sie aus. „Jetzt habe ich doch glatt den Kuchen im Ofen vergessen.“
Das bereitet in der Regel keine Schwierigkeiten. Anführungszeichen können jedoch auch zur Hervorhebung von Wörtern oder Textstellen eingesetzt werden. Dabei werden sie nicht selten auch unpassend eingesetzt. Deshalb sehen wir uns hier ein paar Anwendungsfälle an. Richtig oder falsch – was meinen Sie?
Anführungszeichen Fall 1
Kürzlich habe ich den Film „Easy Rider“ wieder gesehen.
Fritz übernachtet auf Reisen im „Ritz“.
Das Buch „Gesundes Kochen leicht gemacht“ enthält tolle Tipps.
Richtig! Werktitel, Namen von Zeitungen, Hotels etc. können durch Anführungszeichen als solche gekennzeichnet werden. Diese Art der Hervorhebung kann vor allem dann entfallen, wenn der Name allgemein oder bei der Zielgruppe – den Lesern bestimmter Seiten – gut bekannt ist:
„Goethes Faust ist allgemein bekannt.“
„Das Texthaus bringt heute einen Tipp zu Anführungszeichen.“
Fall 2
„Der frühe Vogel fängt den Wurm“ ist ein Sprichwort, auf das Nachteulen pfeifen.
Im Hamburg werden die Anführungszeichen auch „Schnackdödel“ genannt.
Richtig! Die Hervorhebung durch die „Schnackdödel“ macht deutlich, dass hier eine Aussage über ein bestimmtes Wort oder einen Textteil gemacht wird.
Fall 3
Sein „guter Freund“ hat sich mit seiner Brieftasche davongemacht.
Das neue Programm „weiß“ nach einiger Zeit, wie Sie reagieren werden.
Der Zwischenrufer nannte den Redner „bekloppt“.
Richtig! Die Anführungszeichen machen hier kenntlich, dass wir es mit ungewöhnlichen oder unpassenden Wörtern zu tun haben oder mit solchen, die in einer ungewöhnlichen Bedeutung gebraucht werden – z.B. ironisch oder im übertragenen Sinn.
Fall 4
Der weite Blick über das Tal, die sonnenwarmen Felsen – wie herrlich kann der „goldene Oktober“ sein.
Der Mann machte uns durch Zeichensprache klar, dass das Parken auf dieser Fläche „verboten“ war.
Lieselotte kredenzte uns ihre berühmten „eingemachten Gurken“.
Falsch! Auch wenn der „goldene Oktober“ eine oft benutzte Wendung ist, so ist der Ausdruck weder ein Zitat noch ein Sprichwort. Auch auf „verboten“ in Satz 2 trifft dies nicht zu, und Lieselottes „eingemachte Gurken“ mögen berühmt sein, doch um einen Eigennamen handelt es sich nicht.
Als Faustregel kann gelten, die Gänsefüßchen eher sparsam einzusetzen und sie in Zweifelsfällen lieber wegzulassen. Wird das, was Sie sagen wollen, durch diese Hervorhebung verständlicher? Falls nicht, kann man oft darauf verzichten.
Mehr Infos gibt es beim Duden.