Produziert für: working@office 07/2008
Wer wirtschaftlich arbeiten will, muss ein Auge auf Input und Qutput werfen. Keine Frage. Doch manchmal geht’s zu weit mit der Wirtschaftlichkeit. Denn inzwischen wird sogar am Schlaf gespart. Wer lange schläft, kommt leicht in den Ruf eines Faulpelzes. Wenig schlafen ist angesagt. Doch ist das auch gesund?
Der Tag war lang, im Office ging es turbulent zu und am Abend herrscht die große Müdigkeit. Doch anstatt schnell in entspannenden und erfrischenden Schlaf zu fallen, kreisen die Gedanken um die Herausforderungen des Alltags. Wird die Präsentation gut ankommen? Ist der neue Chef kooperativ? Und wenn der Schlaf dann kommt, träumt nach einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach jeder dritte Deutsche überwiegend von seiner Arbeit. Wie soll man da zur Ruhe kommen?
Michael Despeghel, Gesundheits-Coach und Autor des Ratgebers „Wer besser schläft, ist länger wach“ hat guten Schlaf als einen wesentlichen Baustein einer gesunden Lebensweise identifiziert. „Wer zu wenig schläft, erhöht sein Infarkt-Risiko und neigt eher zu Depressionen als Menschen mit einem angemessenen Schlafpensum. Wer zuviel schläft, reduziert tagsüber sein Zeitbudget und damit seine Möglichkeiten, aktiv zu sein.“
Schlafen ist für viele Menschen ein Problem. Nur ist das manchen gar nicht bewusst. Denn im Gegensatz zu Menschen, die nicht einschlafen können oder zu früh aufwachen, dabei aber gern länger schlafen würden, nehmen diejenigen, die ihr knappes Zeitbudget bewusst durch kurze Schlafzeiten ausgleichen, ihren Schlafmangel durchaus positiv wahr. Schließlich erwirtschaften sie eine Menge Zeit, die sie aktiv nutzen können.
Dass diese Rechnung trügerisch ist, zeigt Michael Despeghel an einer Vielzahl von Beispielen auf: Wer länger schläft, lebt sicherer, kann sich als Autofahrer besser auf den Straßenverkehr konzentrieren und ist dem berüchtigten und auch gefährlichen Sekundenschlaf weniger ausgeliefert. Leichter wird das Lernen durch ausreichenden Schlaf. Und das gilt sowohl für theoretische Probleme wie auch für motorische Fähigkeiten. So betrachtet, holt ein ausgiebiger Schläfer die verschlafene Zeit also durch effizienteres Lernen mit Leichtigkeit wieder auf.
Kräftigender Schlaf hält außerdem Herz und Kreislauf besser in Form, weil er die „Stresshormone unter Kontrolle“ hält, und stärkt das Immunsystem. Er sorgt sogar dafür, dass die Taille schlank bleibt. Was sich paradox anhört, ist wissenschaftlich belegt: An der Universität Laval in Québec entdeckten Forscher, dass das Hormon Leptin, zuständig für die Reduzierung des Hungergefühls, vom Schlafpensum beeinflusst wird. Genau wie das Hormon Ghrelin, das für größeren Appetit verantwortlich ist. Ein weiterer Beleg für diese These ist, dass in der westlichen Welt innerhalb von 30 Jahren der Anteil übergewichtiger Menschen von 15 auf 30 Prozent anstieg. Im gleichen Zeitraum sank die Zeit des Nachtschlafs von 8,5 auf nur noch sieben Stunden. …
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