Produziert für: qm-Immobilienmagazin 09/2007
Die Preise für Erdgas und Heizöl sind hoch, fossile Brennstoffe stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung und die Abhängigkeit von politischen Ereignissen stimmt viele Hausbesitzer nachdenklich. Der Wunsch, unabhängig von Heizöl und Erdgas zu sein, führt Hausbesitzer zu alternativen Energiequellen: Fotovoltaikanlagen unterstützen die Stromversorgung, Heizen mit Holzpellets oder Erdwärme rückt in den Fokus.
Während die Heiztechnik bei Holzpellets gut vorstellbar ist, ist Umweltwärme aus dem Erdboden für Viele ein Buch mit sieben Siegeln. Im Erdinneren herrschen Temperaturen von bis zu 6.000 Grad Celsius. Auch nahe der Erdoberfläche gibt es nutzbare Energie. Bis zu 50 Meter Tiefe liefert die Sonne Wärme, darunter nimmt die Temperatur pro 100 Meter Tiefe um etwa drei Grad Celsius zu. Doch wie wird diese Energie zum Heizen genutzt?
Das Geheimnis ist eine Wärmepumpe, die es in Verbindung mit Erdwärmesonden ermöglicht, umweltfreundlich, sparsam und zukunftssicher zu heizen. Weiter als hundert Meter müssen Wärmesonden meist nicht in den Boden getrieben werden. Das reicht, um ein Haus zu heizen. In den Sonden befindet sich ein Gemisch aus Wasser und dem Frostschutzmittel Glykol, das in der Tiefe die Wärme aufnimmt.
CO2-Sonden sind eine Alternative. In Ihnen zirkuliert Kohlendioxid, das an den Wänden der Sonde in die Tiefe läuft. Hat sich das Kohlendioxid auf seinem Weg in der Tiefe erwärmt und eine Temperatur von vier bis fünf Grad Celsius erreicht, verdampft es und steigt blitzschnell auf. Der Vorteil: Das erwärmte Gas muss nicht an die Erdoberfläche gepumpt werden, was Energie spart.
Die effizienteste Möglichkeit sind Erdkollektoren mit dem Prinzip des Direktsystems, die etwa einen Meter unter der Erdoberfläche verlegt werden. Für ältere Häuser oder bei kleinen Grundstücken sind sie aber oft nicht die beste Lösung, weil eine unbebaute Grundfläche nötig ist, die anderthalb mal so groß ist wie die Wohnfläche des Hauses.
Die Wärmepumpe macht die Energie aus der Umwelt nutzbar. Wer schon einmal kraftvoll einen Fahrradreifen aufgepumpt hat, wird gespürt haben, dass sich die Luftpumpe erwärmt. „So funktioniert auch eine Wärmepumpe“, erklärt Bernhard Wenzel vom Verein Klima Innovativ e.V., „nur wird statt Muskelkraft Strom eingesetzt, um die Wärmeenergie zu komprimieren und auf ein brauchbares Niveau anzuheben.“
Um die Effizienz einer Wärmepumpe beurteilen zu können, muss man ihre Jahresarbeitszahl kennen, das Verhältnis der gewonnenen Nutzwärme zum benötigten Strom. Bei einer Jahresarbeitszahl von vier wird eine Kilowattstunde Strom gebraucht, um vier Kilowattstunden Nutzwärme zu erzeugen. Die drei gewonnenen Kilowattstunden stammen aus der Umwelt. „Bei Neubauten lassen sich mit guten Anlagen Jahresarbeitszahlen von über fünf erreichen, bei bestehenden Gebäuden ist die Ausgangssituation schwieriger, weil sie hinsichtlich Dämmung und Heizflächen oft gravierende Schwächen haben“, sagt Bernhard Wenzel. …
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