Produziert für: working@office 01/2008
Weblogs, kurz Blogs genannt, faszinieren auch immer mehr Unternehmen, die sich mehr Kontakt zum Kunden, ein besseres Image und manchmal auch höhere Umsätze vom Bloggen versprechen. Web2.0, das Internet zum Mitmachen, präsentiert mit den virtuellen Tagebüchern wohl eine seiner größten Chancen. Aber auch seine Risiken.
Sich bei der Arbeit über die Schulter schauen lassen, das ist für Doreen Brüggemann überhaupt kein Problem. Gemeinsam mit Ralf Eggert leitet Doreen Brüggemann die Travello GmbH und blickt von ihrem Arbeitsplatz ins Grüne: „Unser Büro in Pinneberg war früher ein Ladengeschäft und hat große Fenster. Es schauen viele Passanten hinein.“ Doch das genügt den beiden noch nicht. Sie betreiben zusätzlich ein Blog im Internet, in dem die ganze Welt mitlesen darf, was sich so tut bei Travello.
Travello betreibt 23 Reise-Websites, auf denen die Besucher viele Möglichkeiten haben, ihre Erfahrungen auszutauschen. Internet zum Mitmachen ist hier also kein Fremdwort, sondern eine tägliches Brot. Das neueste Projekt ist, die vielen Communities unter einem Dach, unter www.travello.com, zusammenzuführen. Und genau dieses Projekt begleiten die Betreiber mit dem Blog blog.travello.com. Hier lesen – und sehen – die Besucher, wie Doreen Brüggemann und Ralf Eggert vor und nach einem geschäftlichen Termin mit der Bahn reisen. Oder wie im Büro eine Saftlieferung ausgepackt wird.
„Mit so einem Firmenblog erreicht man User, die an der Firma interessiert sind, aber auch Endkunden. Ein Ziel ist auch, die Presse auf uns aufmerksam zu machen. Dazu müssen wir nicht stur Pressemeldungen veröffentlichen“, sagt Doreen Brüggemann und ergänzt: „Das Blog ist eine Möglichkeit, Pressemeldungen viel authentischer zu gestalten. So können wir über interessante Details berichten, über viel mehr Dinge, die in der Firma passieren, ohne dass man jedes Mal eine Pressemitteilung herausgeben würde.“
Susanna Künzl betreibt die Webagentur ambranet und gleich drei Blogs. Mit jeweils ganz unterschiedlichen Zielsetzungen. „Mein Orakel-Blog betreibe ich eigentlich für meine Kunden. Wer eine Webagentur beauftragt, hat oft viele Fragen, seien es technische Details oder rechtliche Themen. Im Orakel-Blog finden meine Kunden die Antworten auf Ihre Fragen“, berichtet Susanna Künzl. „Die Kunden können jederzeit nachschauen, wenn sie etwas wissen wollen. Das ist häufig eine gute Ergänzung zum persönlichen Gespräch, doch wie dieses Angebot im Einzelfall genutzt wird, hängt immer vom persönlichen Kommunikationsverhalten des Kunden ab.“ Im Fokus stehen also die Kommunikation, der Service, weniger die Akquise neuer Aufträge: „Über den Orakel-Blog habe ich noch keinen Auftrag generiert und das ist auch nicht meine Erwartungshaltung. Hier kommuniziere ich mit meinen Kunden zu Fachfragen.“
Ein anderes Ziel verfolgt Susanna Künzl mit dem Blog Expertinnen-Web, das sie gemeinsam mit Martina Preuß, sie betreibt ein Internet-Reisebüro, und der Multimedia-Entwicklerin Renate Hermanns am Laufen hält. Hier dreht sich alles rund um Web-Technik. „Mit so einem Blog wollen wir uns natürlich auch in der Branche positionieren, aber es ist vor allem eine Plattform für öffentliches Wissensmanagement, hier werden Diskussionen angestoßen.“ …
Wenn Sie weitere Arbeitsproben lesen möchten, senden Sie mir gern eine E-Mail.