Produziert für: DAS GRUNDBLATT 09/2008
Sonntags in Deutschland. 11.00 am Vormittag. Der Düsenkopf des Dampfstrahlers ist kaputt und die Arbeit kann nicht weitergehen. Was noch immer eine kleine Katastrophe für jeden Heimwerker ist, könnte in einigen Jahren zu einem nostalgischen Szenarium werden, das wir mit ähnlichen Gefühlen betrachten wie ein Waschbrett im Angesicht einer modernen High-Tech-Waschmaschine. Denn die Geschichte der 3-D-Drucker hat schon begonnen. Vielleicht ermöglichen sie es uns eines Tages, jedes Ersatzteil, das wir gerade benötigen, einfach zu drucken.
Rapid Prototyping – schneller Prototypenbau – lautet das Zauberwort, mit dem die Erstellung von Musterbauteilen auf der Basis digitaler Konstruktionsdaten schon heute gang und gäbe ist. Eines der Verfahren des Rapid Prototypings ist das Drucken in drei Dimensionen. Wo heute der Tintenstrahl- oder Laserdrucker brillant bedrucktes Papier ausgibt, könnte bald der 3-D-Drucker stehen und Ersatzteile für geplagte Heimwerker ausgeben: Die Daten würden vom Hersteller des Ersatzteils oder einem Unternehmen, das sich auf diesen Service spezialisiert hat, zum Download angeboten. Ein Klick, schon wären die Daten auf dem heimischen Rechner. Noch ein Klick und der Drucker macht sich an die Arbeit.
Vielleicht werden defekte Teile in Zukunft auch einfach eingescannt, um dann virtuell am Rechner repariert zu werden? Außerordentlich praktisch, nicht wahr? Zugegeben – noch klingt in all diesen Visionen eine ganze Menge Zukunftsmusik mit. Doch das Prinzip funktioniert schon: Schicht für Schicht werden dreidimensionale Modelle aus Pulver aufgebaut. Das kann zum Beispiel Keramik- oder Metallpulver sein, das entsprechend der Querschnittmaße mit einem Binder verklebt wird. Je nach Material, aus dem das Pulver besteht, wird zum Verfestigen Klebstoff, Hitze oder Laser eingesetzt. Interessant ist, dass auch ineinander liegende Modelle gefertigt werden können. Etwa eine Kugel in einem Würfel, die sogar frei beweglich ist.
Je nachdem, aus welchem Material das Pulver besteht, variieren die Haltbarkeit der Modelle und die Verfahren, mit denen sie erstellt werden. Heute werden solche Verfahren von Unternehmen, aber auch von speziellen Dienstleistern angewandt. Diplom-Ingenieur Robert Spillner, Inhaber der Düsseldorfer Firma erfinde GmbH, produziert Modelle aus Keramikpulver. Und zwar nach individuellen Vorgaben. Diese Modelle sind zwar an sich nicht wasserfest, erreichen aber nach der Behandlung mit Zwei-Komponenten-Harz einen Festigkeitsgrad, der mit dem eines Kunststoffes verglichen werden kann. Die Modelle können auch nachbearbeitet werden, etwa geschliffen oder lackiert.
Vor allem für die Architektur-, Städte- und Landschaftsplanung, die Entwurfsplanung und für Medizin und Wissenschaft fertigt Robert Spillner 3-D-Modelle. Doch auch in anderen Bereichen kann Robert Spillner sich Modelle aus dem 3-D-Drucker vorstellen: „Unsere Modelle werden im Privatbereich für dekorative Objekte eingesetzt, zum Beispiel für Büsten. Denkbar ist grundsätzlich die Anfertigung von Design-Gegenständen, die ungefähr die gleichen Ansprüche an Belastbarkeit und Haltbarkeit stellen wie Stuck-Elemente. Bei genormten Stücken, die man fertig kaufen kann, …
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