Produziert für: working@office 12/2009
Laufen, Pilates, Wintersport – Bewegung zählt zum größten Freizeitspaß und wird, sofern die Sportler es nicht übertreiben, als gesund gelobt. Nur am Arbeitsplatz konnte sich Bewegung bislang nicht so recht etablieren. Obwohl sie für alle, die lange sitzen, die optimale Vorsorgemaßnahme gegen Muskel- und Skelettprobleme ist. Langes Sitzen am Arbeitsplatz ist aber nicht nur üblich, sondern wird in den Köpfen oft noch mit fleißiger Arbeit verbunden. Mit dieser Vorstellung aufzuräumen, ist eines der Ziele von Angela Simsek. Die Physiotherapeutin berät Arbeitnehmer direkt an ihrem Schreibtisch zum Thema Sitzen: „Hauptsächlich geht es darum, die vorhandenen Möbel und Arbeitsmittel optimal einzustellen. Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen überhaupt nicht, wie sie ihre Stühle einstellen müssen.“
Als ergonomische Beraterin der Firma Sitoo Ergonomiestudio und als Referentin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin beobachtet Angela Simsek das Thema Sitzen aus verschiedenen Perspektiven: Die Physiotherapeutin kennt die Produkte, mit denen gesundes Sitzen möglich ist, und sie kennt die gesetzlichen Anforderungen an die Ausstattung von Büroarbeitsplätzen. Vor diesem Hintergrund berät sie die Mitarbeiter direkt in Unternehmen: „Ich starte immer mit einem Vortrag für die Mitarbeiter. Ohne diese theoretische Einführung bringt die Beratung nichts. Das Wichtige ist, dass die Mitarbeiter die Zusammenhänge verstehen. Im Anschluss kann sich jeder, der mag, zur einer individuellen, ergonomischen und physiotherapeutischen Beratung melden. Dabei werden die Sitzbedingungen erst einmal mit den vorhandenen Mitteln optimiert. Danach geht es an die Aufstellung der Eingabegeräte. Wenn dann festgestellt wird, der Mitarbeiter braucht einen Beleghalter oder eine andere Maus, dann leihe ich die Geräte in unserem Ergonomiestudio aus und wir testen die Wirkung. Im nächsten Schritt lernen die Mitarbeiter, sich am Arbeitsplatz richtig, also gesund zu verhalten. Das fängt beim Stuhl an. Die meisten haben die Rückenlehne fest eingerastet, was vollkommen falsch ist. Die Arretierung sollte gelöst werden – und wenn der Stuhl richtig eingestellt ist, dann sind die Mitarbeiter davon auch total begeistert. Das Gute ist, dass wir beim ersten Gespräch Sofortmaßnahmen treffen und den Arbeitsplatz anpassen können. Die Leute kommen relativ gut damit zurecht.“
„Nach einer Woche wird das alles kontrolliert. Denn vor allem soll es den Menschen nach der Beratung besser gehen als vorher“, berichtet Angela Simsek, „war dann zum Beispiel die Umstellung des Monitors in eine tiefere Position zu schwierig, weil die tiefe Einstellung zu ungewohnt ist, dann entwickeln wir einen Plan zum schrittweisen Vorgehen. Und zur Belohnung gibt es am Ende eine Igelballmassage.“ Und auch gleich noch ein paar Tipps. Etwa den, sich öfter mal zurückzulehnen, damit die Wirbelsäule entlastet wird.
Für den Arbeitsplatz einer Sekretärin, die viel an der Tastatur und weniger mit der Maus arbeitet, empfiehlt Angela Simsek erst einmal eine gesamte Überprüfung der Arbeitsplatzsituation. „Eine geteilte Tastatur …
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